Huch, habe mich fast vergessen zu melden.
Nachdem mir gestern noch mitgeteilt wurde, das Sektion 1 in der Schweiz eher kleine asphaltierte Straßen sind, musste ich mich davon natürlich trotzdem überzeugen.
Nachdem ich morgens mein Hotel in Ferrette verlassen hatte, fuhr ich ungefähr 15km kurvenreich bis zu Schweizer Grenze. Dort ging es dann auch mit der TET-Route weiter.
Was soll ich sagen, die Person sollte recht behalten. Für mich letztendlich eine tolle Sache. Viele kleine Straßen, tolle Ausblicke, Kurvengeschlängel durch Täler und über Hügel hinweg, an Bauernhöfen und Kuhweiden vorbei, viele Subarus (als ob es hier nichts anderes gäbe). So wie man die Schweiz halt kennt. Ab und an mal ein kleines, aber komplett festgefahrenes Stück Schotter, was hier aber wohl auch als Straße durchgeht.
Ich fühlte mich gut, die Tuareg spulte brav die Kilometer herunter und ich hatte beim hin und her der Kurven meinen Spaß.
Bis ich dann nach ca 80km eine kleine kurvige Straße in den Wald einschlug. Es war schattig, feucht und in der nächsten Kehre war Kuhscheiße recht fein auf der Straße verschmiert. All das hätte ein geschultes Auge sehen können. Ich bin wohl nicht geschult, oder war einfach in Gedanken. Keine Ahnung, auf jedenfall lag ich beim rausbeschleunigen auf der Schnauze. Mein Hinterreifen hat sich abermals komplett verabschiedet und all das getan was er nicht tun sollte.
Zu meinem Glück sind diese SW-Motech Trax Adv Koffer unfassbar stabil, ich bin nach wie vor fasziniert, und haben den kompletten Rutscher abgefangen. Das Motorrad hat nichts, ich bekomme ziemlich sicher nen fetten blauen Fleck rechts über meinem Steißbein. Naja, selber schuld. Ich hätte ja auch sanfter am Gas sein können.
Egal, Tuareg in die Senkrechte gebracht und weiter. Ich hatte ja noch was vor mir.
Ich habe mich natürlich tierisch über mich selbst geärgert, aber was passiert ist, kann man nichtmehr ändern. Also habe ich am Murtensee eine Mittagspause eingelegt. Schöne Gegend um ein paar Minuten zu entspannen.
Danach gab es dann recht lang keine Vorkommnisse mehr. Wie schon erwähnt, schöne Kurven, auf und ab, Subarus und Kühe. Irgendwann die Alpen in der Ferne vor mir, traumhaftes Panorama.
Kurz vor Schluss hat mein TomTom dann wieder komisches Zeug gemacht. Es kam halt einfach mit den Offroad-Parts nicht zurecht. Da ich keine Lust hatte mich nebenbei noch mit meinem Handy herumzuschlagen, bin ich einfach auf gut Glück weiter. War eine gute Entscheidung, ich bin einen kleinen Pass hoch. Ob jetzt der Pass, der Ort oder die Straße Gurnigel heißt, weiß ich nicht. Es war aber definitiv seine Zeit wert. Toller Ausblick Richtung Thunersee.
Kurz darauf war die Sektion 1 des Schweizer TET auch schon vorbei. Für Offroad Fanatiker vermutlich eine Enttäuschung, für mich eine wunderbare Tour mit schönen kleinen Wegen und kurvigen Parts. Sektion 1 wäre dementsprechend sogar für Naked-Bike Fahrer empfehlenswert.
Schlussendlich routete ich dann Kurvenreich Richtung Vierwaldstättersee, um meine Unterkunft anzusteuern. Scheinbar ist es egal, wo man in der Schweiz Kurvenreich nutz. Es ist immer Klasse zu fahren und zumindest für mich Entspannung pur, auch wenn man mal den Asphalt aus der Nähe begutachten hat.
Nach knapp 330km bin ich heute wieder sehr zufrieden mit meiner Tour. Unfälle passieren, Material kann ersetzt werden. Hauptsache der Körper bleibt heile.
Bis dahin