Vertragswerkstätten

  • Ergeht es euch eigentlich auch so, wenn ihr in Vertragswerkstätten (egal welcher Marke) ziemlich blöd abgefertigt werdet wenn ihr mit einem "alten" (über 4-Jahre) Mopped dort ankommt? Ich mag mir gar nicht ausmalen was passiert wäre wenn ich die Fragen die ich schon hier im Forum gestellt habe bei einer Werkstatt vorbringen würde. Die wollen dann sofort einen Werkstatttermin abstimmen. Wenn man dann sagt das man lieber selber schrauben will bekommt man die übelsten Horrorgeschichten zu hören was dabei alles kaputt gehen kann oder sie haben plötzlich keine Ahnung mehr.

    Ich war füher oft bei einer freien Werkstatt wo ich auch mal ein gebrauchtes Mopped gekauft habe. Auch viele Ersatzteile und Reifen (Reifen mache ich inzwischen auch selber; bin die verkratzten Felgen leid) habe ich über die besorgt. Der Besitzer (one man show hat leider aufgehört) war immer aufgeschlossen und hat gute Tipps gegeben; ein richtiger Motorradfahrer eben.

    Natürlich wollen die alle neue Moppeds verkaufen, habe ich ja auch schon getan. Aber als der Händler merkte, dass ich mir nicht nach drei Jahren wieder etwas nagelneues kaufen werde, kühlte er schnell ab.

    Bin mal gespannt auf eure Erfahrungen. Vielleicht kennt ja jemand hier im Rheinland eine gute Adresse.

    Zufriedenheit ist der Mangel an Information.

  • Mein Bruder hat eine Werkstatt und kann sich inzwischen vor Aufträgen kaum noch retten. Denn viele Vertragshändler im weiteren Umfeld verdienen allein mit dem Verkauf. Die müssen dann laut Hersteller eine Alibi-Werkstatt vorhalten, wegen Garantie und so. Sobald ein Bike 5 Jahre alt ist, ist es aus der Garantie. Dann wollen sie Dir ein neues Bike verkaufen. Das geht mit günstigen Preisen für neue Bikes und überteuerten Reparaturen. Die schicken Dich im Zweifel einfach weg. Wenn Du Dich beim Hersteller beschwerst, dann wird er gezwungen und zieht Dir die Schuhe aus, preislich.

    Das ist einfach Geschäftsoptimierung auf dem Rücken der Kunden. Man sollte woanders hingehen... Die echten Werkstätten gibt es noch. Man muss inzwischen halt wirklich suchen.

    Hinsichtlich der Horrorgeschichten sind die gar nicht so daneben. Es gibt viele Kaputtschrauber die dann in der Werkstatt auftauchen nach dem Motto: Das kann ja nicht viel sein, das geht ja ganz schnell, das kann ja nicht viel kosten. Als Werkstatt will man die so schnell wie möglich los werden, denn die sind ein garantiertes Verlustgeschäft. Dann hat der Meister 3 Tage den Knaub beseitigt und 200€ Verlust gemacht. Und der Kunde meckert immer noch wegen der Rechnung von 1000€.

  • Performance Bikes in Viersen ist wahrscheinlich der mit Abstand beste Aprilia Händler in der Region.

    Ja, der wurde mir auch heute von einem Kollegen empfolen. Werde ich mal testen wenn ich nicht weiterkomme.

    Zufriedenheit ist der Mangel an Information.

  • Da habe ich es recht gut angetroffen. Bei mir im Ort gibt es eine freie Werkstatt zu der ich meine Capo schon seit 3 Jahren bringe. 10.000 und 20.000 km Inspektion war im mittleren Preissegment was man hier im Forum so liest. Auch die Gabel abdichten und mit neuem Öl versehen hat mein ortsansässiger Schrauben problemlos hinbekommen. Die Capo immer im einwandfreiem Zustand wieder bekommen und auch keine späteren Mängel gehabt. Nun steht in der Winterpause die 30.000 km Inspektion an, plus Kette/Ritzel Austausch. Gebe sie immer Mitte Dezember ab und bekomme im neuen Jahr eine Top gepflegte Capo zurück.

    Gruß Lahme Ente

    Motorradfahren ist das schönste was Mann angezogen machen kann!

  • Ich glaube viele Kunden von Unternehmen, die Dienstleistungen anbieten, schätzen völlig falsch ein, welchen Stundensatz die Firmen ihren Kunden abrechnen müssen, um überleben zu können. Und es darf auch nicht vergessen werden, dass die Unternehmen sich nicht am Markt bewegen, um überleben zu können, sie wollen und müssen Gewinne erwirtschaften. Machen sie das nicht, bekommen sie Theater mit dem Finanzamt und später einen Insolvenzverwalter.

    Ein Stundensatz von 100,-€ scheint vielen Kunden als übertrieben, könnte aber vielleicht auch nicht ausreichen, um das Unternehmen zu erhalten.
    Und wenn die Konzerne ihre Händler dann auch noch im Regen stehen lassen, wenn es um Kundenbindung geht (also einen Kunden mit einem alten Moped nicht ernst nehmen), dann behandelt der Händler irgendwann den Neukaufinteressenten besser, als den, der einen Kettensatz für seine alte Möhre will.
    Und wenn wir den günstigsten Preis aus dem Netz, womöglich noch den von AliExpress, vom Händler vor Ort unterboten sehen wollen und auch noch dreist einen zweiten Kaffee zur Umsonst-Beratung einfordern, graben wir uns selber einen vernünftigen Service für die Zukunft ab.
    Ich habe mit meiner Tuareg gerade die 10.000km/Ein-Jahres- Wartung hinter mir. Der Händler hat nicht die allerbesten Bewertungen bekommen und wurde zudem als ein arroganter Abzocker beschrieben... nix von dem traf zu! Pünktlich, zuvorkommend (Kaffee wollte ich keinen) und obwohl er es wirklich nicht machen musste, hat er mir geglaubt, dass Öl und Filter frisch gewechselt wurden und hat mir den Service-Coupon trotzdem ausgestellt.
    Ich habe kein Problem damit, dass mein Händler mit mir Geld verdient. Unangenehm wird's erst, wenn ich bezahle und er nicht wie vereinbart liefert. Ich gönne gerne und erwarte dafür nur eine normale Leistung (mittlere Qualität und Güte, wie es der Gesetzgeber formuliert).

    Don't eat the yellow snow where the huskies go (Zappa)

  • Ergeht es euch eigentlich auch so, wenn ihr in Vertragswerkstätten (egal welcher Marke) ziemlich blöd abgefertigt werdet wenn ihr mit einem "alten" (über 4-Jahre) Moped dort ankommt? Ich mag mir gar nicht ausmalen was passiert wäre wenn ich die Fragen die ich schon hier im Forum gestellt habe bei einer Werkstatt vorbringen würde. Die wollen dann sofort einen Werkstatttermin abstimmen. Wenn man dann sagt das man lieber selber schrauben will bekommt man die übelsten Horrorgeschichten zu hören was dabei alles kaputt gehen kann oder sie haben plötzlich keine Ahnung mehr.

    Ich war früher oft bei einer freien Werkstatt wo ich auch mal ein gebrauchtes Moped gekauft habe. Auch viele Ersatzteile und Reifen (Reifen mache ich inzwischen auch selber; bin die verkratzten Felgen leid) habe ich über die besorgt. Der Besitzer (one man show hat leider aufgehört) war immer aufgeschlossen und hat gute Tipps gegeben; ein richtiger Motorradfahrer eben.

    Natürlich wollen die alle neue Mopeds verkaufen, habe ich ja auch schon getan. Aber als der Händler merkte, dass ich mir nicht nach drei Jahren wieder etwas nagelneues kaufen werde, kühlte er schnell ab.

    Bin mal gespannt auf eure Erfahrungen. Vielleicht kennt ja jemand hier im Rheinland eine gute Adresse.

    Hier in Berlin geht es anders herum. Ein Guzzi und Aprilia Vertragshändler hat den Handel aufgegeben und betreibt nur noch die Werkstatt als Vertragswerkstatt weiter. Neumaschinenbestellungen macht er nicht mehr. Ist nach meiner Meinung eine der guten Werkstätten. Ja, natürlich meine ich die Fa. Wendel.

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

  • Meine Dorsoduro habe ich bis jetzt noch nicht zur Werkstatt gefahren. Hier im Süden NL sind Aprilia Werkstätte und Händler sowieso seltsam. Einer will ich mal vorbeifahren um mich um zo sehen und ein wenig zu plaudern, wie es da so läuft, um ein Eindruck zu bekommen. Ein gemischtes Angebot von Rollern, Guzzi und Aprilia ist für mich schon etwas Neues, scheint aber eine normale Kombination für Piaggio Group Zweiräder hier. Ein Guzzi TT85 der hier zuhause immer vorbeifahrt habe ich noch nicht fragen können zu welchem Italowerkstatt der geht.

    Weiter sind hier zwei unabhängige Werkstätte in der nähe. Beide verkaufen eigentlich keine neue Maschinen, nur ganz gute Gebrauchte. Einer ist ein wirklich guter Schauber, meist BMW orientiert. Der lässt auch sachen die man einfach selber machen kann, und man bekommt Tipps, er bestellt Teile. Der Andere macht hauptsächlich Roller und Vespa (also Piaggio), ist aber Hauptmechaniker bei einem Aprilia Vertragshändler im Norden NL gewesen. Hat schon angeboten wenn nötig Arbeit machen zu können. Als Mechaniker und Wettbewerbsfahrer (auf Yamaha) weiss er schon was er macht.

    Mein letzter Vertragswerkstatt-pur-erfahrung war mit GasGas vor 20 Jahren. Zählt wohl nicht mehr, war aber sehr gut unt nett. Hat die GasGas Rallye für den Dakar entwickelt, leider aber Konkurs gemacht.

    Dorsoduro 750