Motorrad-Fahrverbot für Motorräder über 90 dB ab 2024?

  • Nee, Du bist kein Exot. Meine Capo ist ein tolles Motorrad, macht aber zu viel Krawall. Es ist sehr leicht sie noch lauter zu bekommen. Es ist trotz intensiver Versuche unmöglich, sie leiser zu machen. Nicht weil das technisch nicht geht. Es findet sich keinerlei Unterstützung, weder bei den Werkstätten, Herstellern, noch beim TUFF. jeje67 kennt sich damit aus und hat nur abgewunken. Zu kompliziert. Man braucht zuviele Maschinen. Und es ist eben nicht mein Hauptberuf.

    Das System macht die Dinger laut. Und das neuerdings. Schau' Dir 'ne BMW RS von 1995 an. Die hat weit unter 90db. Selbst meine Duc (2002) hatte nur 92db Standgeräusch (ok, doofes Maß, hier nur als Indikator gemeint). Die Ducs sind heute bei über 100db. Irgendein Marketeer hat irgendwann festgestellt, dass die Brülldinger sich besser verkaufen als die normalen Mopeds. Und dann gab es einen Wettbewerb um die Grenze des Zulässigen. Und wenn Du heute ein leises Motorrad willst, musst Du Dir 'ne Goldwing kaufen. :pfff

  • Schön, dass ich nicht ganz allein vor der Problematik stehe...😉

    Die sportlicheren, leistungsstärkeren Möpis sind da sicherlich nochmal ein ganz spezielles Thema.

    Bei mir war es aber schon bei der eigentlich ja schon vergleichsweise leisen Tuareg ein Thema...

    Die harten Amplituden haben mich auf Dauer massiv genervt (und tun es immer noch)

    Bei ,mir wird es nach langer Recherche wohl der Slipon von Zard oder alternativ von Akrapovic, jeweils mit speziel angefertigtem db-killer werden.

    Beide haben bedingt durch Bauform und Mantelmaterial ein angenehmeres Eigenresonanzverhalten das mit einem db-killer der die Druckwelle "um die Ecke" zwingt anstatt sie in gerader Richtung ins Freie zu entlassen zum Einen einen angenehm dumpfen, rauchigen Klang ergibt, und der db-killer nimmt ein gutes Stück weit die harten Impulse raus.

    Übrigens ist die rechtliche Lage dazu relativ schwammig.

    Die homologation ist eine Sache. - Bezieht sich aber in erster linie auf den Schadstoffausstoß und erst dann auf die Geräuschemission. Der begleitende Text der StvO verbietet aber nicht grundsätzlich jede Manipulation am db-eater, sondern nur die jenigen die das Emissionsverhalten negativ beeinflussen und zu einer Erhöhung der Lautstärke führen...

    Ist sicherlich eine Gradwanderung die man dabei macht...

    Die Wahrscheinlichkeit wegen einer leiseren Anlage aufzufallen und angehalten zu werden dürfte aber wohl eher gering sein...

    Und selbst bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle durch die Kradkontrollgruppe Hildesheim gab es Null Probleme mit meiner FJR als ich offen raus posaunt hab, dass da speziell angefertigte eater in den Akra's stecken weil mit die originalen zu laut waren....

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    Einmal editiert, zuletzt von merlin63 (3. Februar 2024 um 13:49)

  • Meine Mopeds müssten früher auch Lärm machen, das war mir wichtiger, als eine funktionierende Bremse. Menschen, die sich über die Lärmentwicklung meiner Duc (selbstverständlich mit illegalen Tüten) aufregten, waren Spießer.

    Heute bin ich selbst Spießer und vermeide es sogar mit einer legalen Auspuffanlage, innerhalb von Ortschaften und Menschenansammlungen, den Hahn aufzudrehen.

    Fahrverbote wären mies, würden mich aber vermutlich kaum treffen, da wo alle fahren, fahre ich nicht. Und im Moped-Konvoi kurvenreiche Strecken zu fahren, ist keine Freizeitbeschäftigung, der ich nachgehen möchte.

    Don't eat the yellow snow where the huskies go (Zappa)

  • Beim Akra für die Tuareg lässt sich am DB-Killer nichts verändern. Es sieht zumindest nicht so aus als könnte man diesen ohne massiven Eingriff umbauen bzw. entfernen. Die Akra ist auch relativ leise, während der Fahrt nimmt man als Fahrer eigentlich nur das Ansauggeräusch war. Da bin ich von meinen dicken V2 anderes gewöhnt.

  • Beim Akra für die Tuareg lässt sich am DB-Killer nichts verändern. Es sieht zumindest nicht so aus als könnte man diesen ohne massiven Eingriff umbauen bzw. entfernen. Die Akra ist auch relativ leise, während der Fahrt nimmt man als Fahrer eigentlich nur das Ansauggeräusch war. Da bin ich von meinen dicken V2 anderes gewöhnt.

    das klingt gut! - So will ich das haben !!!

    Mag sein, dass sich die db-killer nicht entfernen lassen. - macht ja auch Sinn.

    Akra ist aber der einzige Hersteller der auf Kundenwunsch (gegen Aufpreis) auch schon ab Werk leistungsstärkere db-eater einbaut🤩

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  • war da nicht was, dass die db Killer seit Euro4/5? fest montiert und nicht mehr rausnehmbar sein dürfen?

    Waffeln sind Pfannkuchen mit Waschbrettbauch

  • das war zur Einführung von E5 eines der angestrebten Zielen.

    In der Gesetzgebung ist der Punkt aber so schwammig formuliert, dass man in der Praxis auch weiterhin E5 homologierte Anlagen bekommen kann deren db-eater geschraubt oder genietet sind.

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  • Inzwischen ist es nach meiner Meinung in Deutschland so, das es den entsprechend politisch Aktiven gelungen ist, die Bevölkerung gegen die Motorradfahrer aufzuhetzen. Will sagen, es ist egal wie leise Du bist, mit dem Motorrad bist Du der Böse und notfalls auch für den Lärm des Rasenmähers verantwortlich, den der Typ da hinter dem Zaun benutzt, der Dich gerade anmotzt. Egal ob Dein Moped überhaupt läuft. Hat Holger Aue nicht dazu mal ein netten Strip gezeichnet??
    Natürlich ist es nicht in Ordnung, möglichst laut durch die Gegend zu brüllen, aber dieses pauschale auf die Motorradfahrer einschlagen der DUH stört mich gewaltig. Zum Glück ist das Thema "erstmal" vom Tisch.

    Guckt Ihr hier. Ist leider ein Motorradplus Artikel, somit nur mit Abo vollständig zu lesen.

    Ich hab für mich beschlossen, mich aktiver in die politische Debatte einzubringen und einen Mitgliedsantrag beim Bundesverband der Motorradfahrer e.V. eingereicht (bvdm -> Mitgliedschaft).

    So, zu guter Letzt haben wir es neben der Auswahl des Motorrades auch mittels Gasgriff in der Hand, wie wir in der Umwelt wahrgenommen werden. Ich kann mit der nur 86db Standgeräusch-Guzzi auch lauter als mit der 98db Standgeräusch-Shiver 750 wenn ich es drauf anlege.

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

  • was die Hetzkampagnen der Politik bzw. der Lobyisten dahinter anbelangt hast Du zweifelsohne recht. - Ein Problem von dem wir aber nicht nur in Deutschland betroffen sind...😡

    Allerdings, ganz sicher nicht alle, aber leider sind eben viele Biker in der Vergangenheit und irrwitziger Weise vielfach auch in der Gegenwart noch kräftig dabei, wenn es darum geht Wasser auf die Mühlen dieser destruktiven Meinungsmacher zu kippen...

    Ich bin inzwischen schon seit 1987 Mitglied im bvdm (wenn auch nicht wircklich aktiv🙈) und habe schon so einiges in der Richtung mit bekommen - wie z.B die Nummer mit den manipulierten Lärmdisplays der "Silent Riders" die selbst einer Zero den Stinkefinger gezeigt haben...

    Sich möglichst breit aufgestellt zu organisieren und durch das eigene Verhalten keine Angriffsfläche zu bieten sind, sofern man überhaupt davon reden kann, unsere schärfsten Waffen gegen diese Manipulation der öffentlichen Meinung.

    Aktionen, z.B. Benefizveranstaltungen wie Biker für Krebskranke Kinder und ähnliches helfen ebenso das Bild in der Öffentlichkeit zu korrigieren und positiv wahrgenommen und werden. Möglichkeiten gibt es viele - sie sollten halt nur genutzt werden.

    Die meisten, egal ob schwarze Schafe oder nicht kochen aber immer klein,klein nur ihr eigenes Süppchen und erwarten, dass "die Anderen" für sie in die Bresche springen.

    Wie Du ganz richtig sagst: Jeder hat es selbst in der Hand wie er wahrgenommen wird....

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    Einmal editiert, zuletzt von merlin63 (3. Februar 2024 um 12:32)

  • Da kann man unglaublich von Frankreich lernen. Une rose, un espoir ist eine Kampagne, bei der die Motorradfahrer im Frühjahr ausschwärmen, an den Haustüren klingeln, vor den Bäckereien stehen und Rosen verkaufen. Der komplette Erlös wird dann an die Krebsforschung und für Krebsbehandlungen gespendet. In vielen anderen Bereich haben die FFMC (Fédération Française des Motards en Colère) durch sehr vernünftige Aktionen ein sehr positives Bild in der Gesellschaft geschaffen. Die halten an und helfen. Die machen Schulungen für erste Hilfe etc.

    Ich persönlich habe keine Zeit für solche Dinge, ich muss ja bei der Kuchenrallye hinter jeje67 her fahren. Aber die teilweise atemberaubende Gewalt in der Sprache von manchen Aktivisten (Verkehr/Umwelt/XYZ) gehe ich inzwischen offensiv an, manchmal als stunt in den sozialen Medien. Denn es ist diese Gewalt in der Sprache, die die Gegengewalt auslöst und letztlich dann auch meinen braunen Lieblingen Zulauf gibt (richtiger Begriff gesperrt wegen Godwin's law). Wir sind hier demgegenüber eine Insel der Freundlichen und Glückseligen. (Danke an die Moderatoren hier!)