Austausch Brems- und Kupplungshebel

  • Aber es ist ja auch nicht so, dass da jetzt ein "Baum" eingespannt wird um daraus ein "Zahnstocher" herzustellen. Wahrscheinlich hat die CNC einen "Materialspender", der ein genau passendes Stück einfährt, so dass nur die Konturen gefräst werden müssen. Da relativiert sich "aus dem Vollen" auch.

    Eben.
    Vermutlich wird ein Teil wie ein Brems- oder Kupplungsgriff tatsächlich aus einem Guss- oder Schmiedeteil gefräst. Ich gehe davon aus, dass bei so einer Arbeit nicht mehr als 30g Späne anfallen, weil wirklich nur noch 3/10mm an der Kontur entlang gefräst wird.

    Don't eat the yellow snow where the huskies go (Zappa)

  • Mir ging es auch eher darum, mit so ein paar Mythen aufzuräumen, die immer und immer wieder im Netz wiedergekäut werden.

    Ich habe vor Jahren mal eine TV-Doku über Rolls Royce gesehen.
    Darin wurde beschrieben, wie ein Mitarbeiter die Radbolzen auf einer konventionellen Drehmaschine (also noch nicht einmal eine gesteuerte) herstellt. Was daraus kommt, ist nur noch als Murks zu bezeichnen.
    Ein hochwertiges Gewinde kann spanend nicht hergestellt werden. So was wird gerollt/gewalzt und damit hat man das Material verdichtet und des Werkstück ist deutlich widerstandsfähiger, als ein geschnittenes.
    Aber „bei Rolls Royce werden die Gewinde der Radbolzen in Einzelfertigung geschnitten“, klingt natürlich großartig (jedenfalls für den, der es nicht besser weiß).

    Don't eat the yellow snow where the huskies go (Zappa)

  • Aber „bei Rolls Royce werden die Gewinde der Radbolzen in Einzelfertigung geschnitten“, klingt natürlich großartig (jedenfalls für den, der es nicht besser weiß).

    Handarbeit klingt immer besser als Massenproduktion.

    Ich glaube viele haben die Bilder von gefrästen Felgen aus einer Aluscheibe als Einzelanfertigung im Kopf. Wenn man den Herstellungsprozess sieht, wirkt es so, als wenn ein (berühmter) Bildhauer die Felgen aus dem "Stein" erschafft.

    Grüße

    Ulrich

    Speed has never killed anyone, suddenly becoming stationary... That's what gets you. (Jeremy Clarkson)

  • Wir schweifen vom Ursprungsthema ab,also back to the roads.Ich habe auch keine Hände so groß wie ein Klodeckel,komme mit den Original Griffen bestens zurecht.Die sind in 4 Positionen einstellbar.

    Liebe Grüsse aus dem Bergischen Land und alles bleibt besser ;)

    Bleibt alle negativ aber denkt positiv :-/

  • Wir schweifen vom Ursprungsthema ab,also back to the roads.Ich habe auch keine Hände so groß wie ein Klodeckel,komme mit den Original Griffen bestens zurecht.Die sind in 4 Positionen einstellbar.

    In der engsten Einstellung sind die Originalen bei uns noch zu weit.

    Grüße

    Ulrich

    Speed has never killed anyone, suddenly becoming stationary... That's what gets you. (Jeremy Clarkson)

  • Hier muss ich, als Metaller, mal einhaken.

    Was ist 70er Aluminium? Ein Maß? Eine Materialeigenschaft?
    Und was bedeutet dieser stets wiederkehrende Begriff „aus dem Vollen gefräst“?
    Aus was sonst soll den gefräst werden?

    ...dann muss ich als Metaller (und Tischler) mal antworten...😉

    "70er Alu" hat sich inzwischen als Kürzel für einen ganz bestimmten Werkstoff ethabliert. Gemeint ist damit das EN AW-7075 (AlZnMgCu1,5) - also ein hochfestes, härtbares, luftfahrtzugelassenes Aluminium das in Sachen Zug-, Bruch-, Abscheer- und Abriebfestigkeit nicht das Mindeste mehr mit billigem Chinaguss zu tun hat

    - und "aus dem vollen gefräst" heist ganz simpel, dass das komplette Bauteil aus einem homogenen Stück Werkstoff gefräst wurde und keinerlei Verbindungsnähte, also potentielle Schwachstellen aufweist...

    give respect to get respect

  • Was daraus kommt, ist nur noch als Murks zu bezeichnen.
    Ein hochwertiges Gewinde kann spanend nicht hergestellt werden.

    Also waren die Stehbolzen für die Motorenblöcke die ich vor 50 Jahren
    produziert habe nur Murks?

    Peter

  • Also waren die Stehbolzen für die Motorenblöcke die ich vor 50 Jahren
    produziert habe nur Murks?

    Wenn Du das Gewinde geschnitten hast, dann war das nach heutigen Maßstäben und Fertigungsmöglichkeiten nicht das Optimum.
    Ein gewaltztes/gerolltes Gewinde hat eine verdichtete Oberfläche während eine geschnittenes Gewinde eine offene Oberfläche hat.
    Es gibt Anforderungen in sensiblen Bereichen, da sind gewalzte Gewinde vorgeschrieben, z.B. war das so in AKWs.
    Das Walzen von Gewinden war allerdings damals auch schon möglich.
    Die Maschine auf der ich walze, ist 1955 gebaut und tut es immer noch klaglos.
    Was ich mache, sieht ungefähr so aus.

    Don't eat the yellow snow where the huskies go (Zappa)

  • Je nach Anforderungen an die Passgenauigkeit kann Gewinderollen auch schon mal nicht Infrage kommen.
    Das ist so ein bischen ein Vergleich wie Äpfel und Birnen.
    Auch sind geschnittene und gedrehte Gewinde nochmal zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Um zu den Griffen für Bremse und Kupplung zurück zu kommen... neben gegossen und geschnitzt (aus dem "Vollen" gefräst") wäre da noch geschmiedet (ja, geht auch bei Aluminium...). Wird aber bei den Bauteilen für die Bremse der Aprilias eher nicht infrage kommen (wegen der Gesenkkosten).

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen...

  • Je nach Anforderungen an die Passgenauigkeit kann Gewinderollen auch schon mal nicht Infrage kommen.

    Bei dem was ich mache, ist die Passgenauigkeit der gerollten Gewinden denen, die von der Drehmaschine kommen, deutlich überlegen.
    Außer den hohen Kosten der Gewinderollen (bei Kleinserien oder Einzelanfertigung) oder ein nicht erreichbarer Teil des Werkstücks, wo das Gewinde drauf soll, sehe ich keinen Grund, warum nicht gerollt werden sollte.

    Das ist so ein bischen ein Vergleich wie Äpfel und Birnen.

    Na ja, wir vergleichen Gewinde mit Gewinde. Ich finde schon, dass man die vergleichen kann.

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