Mo 05.08. Vossvangen Rundtour
Heute gibt’s eine Rundfahrt mit leichtem Gepäck bei gutem Wetter. Ich hatte meine Stiefel über Nacht in einen Trockenraum gestellt und staune morgens nicht schlecht, dass dieser abgesperrt ist. Mit Nachfragen an der Pforte komme ich aber weiter. Ansonsten hätte ich auch durch ein offenes Fenster im 1. Stock einsteigen können, oder die Tagestour mit Turnschuhen fahren können.
Es geht zunächst zum Punkt Espeland, und dann immer den Eidfjord entlang. Ohne Packrolle und mit zwei Koffern weniger fühlt sich die Aprilia schon handlicher an, und ich kann auch am dem Sitz etwas nach hinten rutschen. Hier ist zum Glück wenig Betrieb. Es gibt aber eine Baustelle, vor der frühzeitig gewarnt wird. Zunächst auf Blech „Wartezeiten möglich“, dann eine digitale Anzeigetafel „in 7 km Warten bis 10:10“ - wow, was für ein Service! Dort sperrt dann auch ein Arbeiter die Straße ab, und als mit wenig Verspätung der Konvoi aus der Gegenrichtung kommt, wendet das führende Fahrzeug und leitet mich und einige andere durch die Baustelle. Bzw. Baustellen. Hier werden nicht nur Bäume von Felsen oberhalb der Straßen geholt, wenig später wird auch kräftig an der Randsicherung gebaut. Alles in Allem kostet mich das trotzdem etwa 30 Minuten. Dafür hab ich wenig später die ganze Schlange überholt und freie Fahrt Diese Brücke hier über einen Seitenarm des Fjords macht echt was her:
Norwegen ist ein reiches Land und investiert in Infrastruktur. Zum Punkt Kleven nimmt der Verkehr zu, und auf der anderen Seite lande ich auf der Hauptstrecke E16 von Bergen landeinwärts. Das zieht sich lange, bis ich zwei Abstecher in der Route habe: Es geht nach Norden zum Teigdalsvegen. Sehr schmale Straße, ganz wenig Verkehr, nur kurz vorm Ziel zwei störrische Wohnmobile belgischer Herkunft.
Und dann wieder zurück, die E16 weiter, und einen Abstecher nach Süden, zum Hamlagrovegen. Ebenfalls schmale Strecke, auch nicht reizlos, aber im Vergleich heute nicht das Highlight. Denn das kommt noch: Durch Vossvangen zum Storehaug! Hochalpin, keine Bäume mehr, Wintersportgebiet, wenig Betrieb, viele Kurven, gute Aussicht, wenig Betrieb. Herz, was willst du mehr?
Und dann bin ich wieder in Vossvangen. Da gibt’s ein Sportgeschäft, und da kaufe ich jetzt wasserdichte Socken! Das klappt auch, ist zwar überraschend teuer, aber besser als nasse Füße oder Stinkesocken durch Tüten in den Stiefeln. Außerdem gibt’s noch einen vollen Tank, einen Einkauf (meine Riegel sind fast alle!) und einen erstaunlich leckeren Burger vom Foodtruck an der Tankstelle.
Zurück am Campingplatz bin ich sehr zufrieden und gönne mir eine Dusche, die hier leider 10 Kronen kostet, zu zahlen per 10 Kronen-Münze, die man aber an der Rezeption mit Kreditkarte kaufen kann. Neues von der Technik: Heute hatte der Bildschirm meines Navi-Handies Samsung S8 zwischendurch einen leichten Grünstich, jetzt ist alles grün, verwaschen, verrauscht.
Eigentlich schade! Kurze Recherche ergibt, dass ich nicht der Erste mit dem Problem bin, dass es sich bei anderen Menschen aber schon von selbst geheilt hat. Alternativ kann ich noch mein Haupthandy nutzen. Dann brennt sich OSMand zwar ins Display ein, aber das kann man umgehen oder nach der Reise austauschen. Ebenfalls Technik, mein Hinterreifen verliert langsam, aber stetig Luft. Es ist keine Beschädigung zu sehen. Alle 2-3 Tage Luft nachfüllen reicht, wobei es echt blöd zu erreichen ist, noch ohne Eckventile.
Morgen geht’s deutlich nach Norden und mit etwas Ausdauer bietet sich da auch wieder eine Doppelnacht an. Christoph ist inzwischen auf der Fähre nach Kristiansand und versuchen unseren Treffpunkt und -ort abzustimmen.
360 km heute, 44,1% Norwegen